Fest wie der Fels im Schottenstein - So soll auch unsere Treue sein

 

ein Medaillon für Wilhelm zum 100sten

 

 

 

 

Eine Urkunde, gefunden im Grundstein eines Denkmals, gibt Auskunft über die Planung und Ausführung einer Ehrentafel. Heute ist die Urkunde im Stadtmuseum von Löwenberg ausgestellt [1]. Um den 100sten Geburtstag von Wilhelm den I. zu Ehren soll ein Reliefbild an sichtbarster Stelle, am sogenannten Schottenstein, einem bekannten touristischen Anziehungspunkt, angebracht werden. (Manchmal wird er auch Schattenstein und heute Skale z Medallionem genannt.)

Bei der planenden Kommission handelt es sich um Bürger des Kreises Löwenberg die in der Brauerei am 08.02.1897 zu Hohlstein zusammen saßen. 

 

Katholischer Pfarrer von Kesselsdorf/Sirgwitz und königlicher Kreis Schulinspektor im Ruhestand, Wilhelm Franke

Premier Lieutenant der Reservist und Rittergutpächter zu Wenig Rackwitz, Georg Leitlof 

Königlicher Lieutenant a.D. Friedrich Witner

Domänenpächter zu Hohlstein, Richard Grove [2]

Pastor in Giersdorf, Müller

Domänenpächter zu Carlshof, G. Droth

Gutsbesitzer Seitendorf, Friedrich Scholz

Pastor in Groß Walditz, Hirschmannn

Fleischer Meister in Kesselsdorf, E. Engmann

Lehrer zu Hohlstein, Forga,

Geisler

 

 

Die Urkunde erzählt die ganze Geschichte und irgendwie klingt die Veranstaltung so als ob Wilhelm der II bei der Versammlung zugegen war. Aber war er das damals nicht zu jeder Versammlung? 

 

"Urkunde

 

Auf Anregung des Fürstlichen Doimäne Pächters Herr R. Grove zu Hohlstein waren einige patriotisch gesinnte Herren der hiesigen Umgegend am 8. Februar 1897, in der Brauerei zu Hohlstein zusammen gekommen, um über eine würdige Feier des hundertjährigen Geburtstages Sr. Majestät Wilhelm des Großen, Kaisers von Deutschland und König.von Preußen am 22. März des Jahres zu beraten wurde von Herrn Grove und Se. Majestät unserem Allergnädigsten Kaiser Wilhelm II eröffnet und Einstimmig festgestellt, daß zur Erinnerung an Se. Majestät, unserem, vielgeliebten, hochseligen Kaiser ein aus Bronce hergestelltes Reliefbild desselben an dem auf der katholischen Pfarrwiedermuth von Sirgwitz gelegenen majestätisch erhebenden Schottensteine dem schönsten Aussischtspuhkte der hiesigen Gegend anzubringen und mit den Jahreszahlen 22. März 1797 zu versehen sei.

 

Mit der Ausfertigung des Medaillon wurde die Firma Württemberg‘sche Metallwarenfabrik zu Gaislingen a/St. Betraut und die Befestigung des wohlgefälligen Bildes übernahm der Privat-Baumeister Peter Gansel aus Bunzlau.

 

Die Enthüllungsfeier dieses Denkmals fand am 28 März 1897 nach Christi Geburt, dem 9ten Jahre der glorreichen Regierung, unseres Allergnädigsten Kaisers, Königs und Herrn, Wilhelm II, in feierlichster Weise statt und waren hierzu die Spitzen der Kreisbehörden, die geladenen Kriegervereine, die Geistlichen beider Confessionen, die Schulen und Herren Lehrer und eine große Anzahl Vertreter ehrenwerter Männer und Frauen."

 

 

Kanzler des Deutschen Reiches und Preußischer Ministerpräsident 

 

Fürst Chlodwig Hohenlohe-Schillingfürst

Oberpräsident von Schlesien, Fürst Herman Hatzfeld

Regierungspräsident von Liegnitz, Dr. Bernhard Gustav von Heyer

Landrat von Löwenberg Dr. Hans von Guenther. 

 

Möge dieses Denkmal ein Beweis unserer Liebe und Verehrung zu unserem Kaiser und Herrscherhause sein, um in unseren Nachkommen dieselben Gefühle bis in die fernsten Zeitenhervorzurufen.

 

Dem Gedächtnis Sr. Majestät Wilhelm I, des Großen Kaisers von Deutschland und König von Preußen, des Begründers des Deutschen Reiches, am Tage der Centenfeier Allerhöchst seines Geburtstages am 22. März 1897 wurde dieses Denkmal gewidmet von getreuen Männern des Kreises Löwenberg und am 28. März 1897 unter großer Teilnahme enthüllt und eingeweiht.

 

 

Fest wie der Fels im Schottenstein

 

So soll auch unsere Treue sein

 

 

Diese Urkunde wurde zu Amt Hohlstein ausgefertigt und von dem Festkomitee unterschrieben.

 

Die Bronzetafel wurde angebracht. Der Untertan lässt grüßen. Als Motiv auf Postkarten wurde sie nun auch gerne verwendet. Über ein Geländer gelangte man auf die Spitze des Schottensteines. Lange hielt sie sich allerdings nicht dort oben. Nach 1945 wurde sie ausgetauscht, gegen das Wappen von Löwenberg, in bunt, nicht in schön.

 

 

[1] Urkunde unter http://kurierlwowecki.pl/historia/tresc-aktu-erekcyjnego-medalionu-ze-skaly/ Datum 05.07.2017

 

[2] in der Tonindustrie-Zeitung und Keramische Rundschau, Band 25,Teil 2, 1901 wird er auch als Ziegeleibesitzer in Hohlstein genannt.

 

Abbildungen im www Schottenstein zum Beispiel unter http://kurierlwowecki.pl/historia/skala-z-medalionem/ Datum 05.07.2017

 

Abbildung im www Medaillon unter http://kurierlwowecki.pl/historia/medalion-ze-skaly/ Datum 05.07.2017